Das Foto zeigt eine Erdhummel. Sie sitzt auf einer Distelblüte.

Honigbienen vs. Wildbienen – wirklich?

Die Diskussionen rund um eine Honigbienen-Wildbienen-Konkurrenz haben zuletzt sehr viel Aufmerksamkeit bekommen. Imker werden damit nicht nur im direkten Gespräch damit konfrontiert, sondern sind immer öfter auch davon betroffen, dass sie ihre Honigbienenvölker zum Schutz der Wildbienen nicht aufstellen dürfen oder sogar bestehende Standplätze räumen müssen.

Argumentiert wird, dass die Honigbiene (Apis mellifera) aufgrund der Nutzung durch den Menschen einen unnatürlichen Konkurrenzvorteil gegenüber Wildbienen habe und diese dadurch gefährdet seien. Das klingt zunächst einleuchtend, doch stimmt das auch? Gibt es wissenschaftliche Belege, die eine Reglementierung von Honigbienen begründen können?

Der Deutsche Berufs- und Erwerbsimkerbund hat dazu eine Handreichung veröffentlicht, die zur Versachlichung der Diskussion beitragen soll. →

Foto: S. Mösch / naturimdetail.de (BUND)

Honigglas-Etikett mit Angaben zur Herkunft (Pfalz, Deutschland).

Neue Honigrichtlinie – ein Teilerfolg

Der Deutsche Imkerverband berichtet: “Kommission, Rat und Parlament haben sich auf eine Neufassung der EU-Honigrichtlinie geeinigt. Der ursprüngliche Vorschlag der EU-Kommission hatte sich auf die Änderung der Ursprungsangabe beschränkt. Doch vor allem durch das Parlament wurden viele neue Punkte in die Diskussion eingeführt. Am Ende fanden die drei Parteien einen Kompromiss, um die Richtlinie noch in der aktuellen Legislaturperiode unter Dach und Fach zu bringen.” Die wichtigsten Neuerungen →

Doch es gibt auch Kritik:

“Die neue Honigrichtlinie ist auf EU-Ebene jetzt beschlossen – ein guter erster Schritt, der aber im Detail verwässert wurde. Woher der Honig stammt, muss nun zwar genau angegeben werden, lässt aber Spielraum für Abweichungen in den einzelnen Ländern”, so der Deutsche Berufs- und Erwerbsimkerbund

Frühjahrsputz: Einfach mal Müll sammeln

Die Tage werden länger. Die Temperaturen steigen. Die Natur erwacht. Beim Spaziergang im Wald oder Park ziehen jedoch nicht nur Frühblüher die Blicke auf sich, sondern leider immer häufiger auch allerlei Unrat: Verpackungen, Flaschen, Taschentücher oder Überreste von Silvesterfeuerwerk säumen Wiesen und Wege. Wie Sie mit wenig Aufwand die Natur vom Müll befreien können… BUND Öko-Tipp →

Lange Nacht der Bienenwissenschaften 2024 (Banner)

Lange Nacht der Bienenwissenschaft

Die “Lange Nacht der Bienenwissenschaft” findet in diesem Jahr am 22. März 2024 statt. Der Live-Stream startet um 20:15 Uhr. Junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler berichten – verständlich aufbereitet – rund ums Thema “Bienen” und die Imkerei.

Alle Infos, Referenten, Programm uns Link zum Live-Stream findet ihr hier →

Foto: Deutscher Imkerbund e.V. und Arbeitsgemeinschaft der Institute für Bienenforschung e.V.

Zwei Honiggläser mit Etiketten von "ERZHÜTTENIMKER"

Warum kristallisiert Honig?

… und wie man festen Honig wieder flüssig bekommt.

Honig ist ein Naturprodukt. Er besteht im Wesentlichen aus Wasser und verschiedenen Zuckersorten, sowie kleinen Anteilen vieler weiterer Inhaltsstoffe. Der Zuckergehalt im Honig ist so hoch, dass sich die Zuckermoleküle irgendwann zu Zuckerkristallen verbinden. Man sagt: Der Honig kristallisiert. Dadurch wird flüssiger Honig fest. Das ist ein natürlicher Prozess, der früher oder später bei jedem naturbelassenen Honig stattfindet.

Wann Honig kristallisiert, hängt vor allem von seiner Zusammensetzung ab. Honig mit hohem Glukoseanteil kristallisiert früher als Honig, der mehr Fruktose enthält. Enthält ein Honig viel Melezitose, kann er sogar bereits im Bienenstock kristallisieren.

Um das Kristallisieren des Honigs zu verhindern, rühren Imker ihren Honig regelmäßig. Das Rühren zerschlägt die Zuckerkristalle. Der Honig erhält so eine cremige Konsistenz.

Umgekehrt kann das Kristallisieren eines Honigs angeregt werden, indem man den Honig mit einem anderen, welcher bereits Kristalle gebildet hat “impft”.

Honig aus Supermärkten kristallisiert so gut wie nie. Das kann daran liegen, dass er hohen Temperaturen ausgesetzt wurde. Durch hohe Temperaturen werden allerdings wertvolle Inhaltsstoffe im Honig zerstört.
Nach der Honigverordnung darf dem Honig nichts zugesetzt und nichts entzogen werden. Er darf jedoch gefiltert werden, was beim Discounter-Honig auch der Fall sein kann. Beim gefilterten Honig kommt am Ende ein flüssiger Honig heraus, der kaum noch Kristalle oder Pollen in einer Größe enthält, die sich miteinander verbinden könnten.

Ein Ausbleiben der Kristallisation kann also auf eine mangelnde Qualität hindeuten. Wenn ein Honig hingegen kristallisiert, zeugt das von dessen Naturbelassenheit.

Ein Glas kristallisierter Honig kann im Wasserbad wieder flüssiger gemacht werden. Dazu wird Wasser in einem Topf erhitzt, jedoch nicht über 40 Grad Celsius! Höhere Temperaturen schaden dem Honig! Das Glas wird ins Wasserbad gestellt und der Honig darin schonend erwärmt, bis er die gewünschte Konsistenz erreicht hat.
Das Erhitzen in einem Mikrowellengerät ist nicht ratsam – zu schnell ist eine zu hohe Temperatur erreicht, die dem Honig schadet.

Die Kristallisation von Honig ist also ein natürlicher Prozess und ein Zeichen dafür, dass der Honig naturbelassen ist.

Zwei Gläser Honig stehen vor einem Adventskranz, im Hintergrund ist ein Weihnachtsbaum zu erkennen.

Frohe Weihnachten

O-weih! Morgen zum Kaffee und Kuchen bei der Schwiegermutter eingeladen und kein Weihnachtsgeschenk besorgt? Keine Panik! Dein Imker hat bestimmt noch ein Glas Honig, auch an den Feiertagen. Ein Glas Honig ist immer ein schönes Geschenk.

Frohe Weihnachten!