Bienen auf einer Wabe.

Gepanschter Honig

Lebensmittelbetrug bei importiertem Honig schadet Verbrauchern und heimischen Imkern

Immer häufiger landet auf deutschen Broten gepanschter Honig. Thomas Hock, Vorsitzender des Imkerverbands Rheinland-Pfalz, warnt davor, dass der EU-Markt von Honigen auf Sirup-Basis überschwemmt wird. Eine alarmierende Nachricht, die vom Europäischen Amt für Betrugsbekämpfung OLAF (European Anti-Fraud Office) ans Licht gebracht wurde. Laut der OLAF-Pressemitteilung vom 23. März 2023 und dem Bericht der Europäischen Union zur Coordinated action “From the Hives” sind 46 Prozent der Importhonige mit Zuckersirup verunreinigt, um so das Honigvolumen zu erhöhen und den Preis zu drücken. Fast 74 Prozent der chinesischen, 93 Prozent der türkischen und 100 Prozent der britischen Honige wurden bei Untersuchungen als verdächtig eingestuft und entsprechen nicht der EU-Honigrichtlinie, die besagt, dass dem Honig weder Zucker noch Zuckersirup oder andere Stoffe wie Pollen zugesetzt werden dürfen.

Wenn fast die Hälfte der in die Europäische Union eingeführten Honigprodukte verfälscht sind, betrifft dies laut Hock 20 Prozent des in der EU konsumierten Honigs. Dies bedeutet für Imker unlautere Wettbewerbsbedingungen. Hock berechnet, dass der durchschnittliche EU-Einheitswert für importierten Honig im Jahr 2021 bei 2,32 Euro pro Kilogramm lag, während Zuckersirup aus Reis nur etwa 0,40 bis 0,60 Euro pro Kilogramm kostet. Die gefälschten Honige könnten daher zu Preisen von nur 1,50 Euro pro Kilogramm gehandelt werden, bei denen lokale Imker nicht mithalten können.

Diese unlauteren Praktiken bedrohen die regionale Imkerkultur. Unreiner gepanschter Honig ist auch ein Betrug am Kunden, betont der Vorsitzende des rheinland-pfälzischen Imkerverbands und fordert eine klare Kennzeichnung bei Honigmischungen im Handel. Die Herkunftsländer sollten in absteigender Reihenfolge und der prozentuale Anteil der einzelnen Herkunftsländer angegeben werden. Nur so können Verbraucher und heimische Imker geschützt werden. Hock rät außerdem zum Kauf von regionalem Imker-Honig, bei dem man sich sicher sein kann, reinen Honig im Glas zu haben. Auf diese Weise unterstützen Verbraucher auch den Naturschutz und die Biodiversität vor der eigenen Tür.

Informationen:

Thomas Hock, Vorsitzender des Imkerverbands Rheinland-Pfalz,
E-Mail: thomas.hock@imkerverband-rlp.de

Weiterführende Infos:

Mit einem Refraktometer kontrolliert unser Jungimker den Wassergehalt des Honigs.

Was ist ein Refraktometer?

Die Zuckerstruktur und der Wassergehalt des Honigs sind entscheidend für seine Konsistenz und Haltbarkeit. Nach den Richtlinien des Deutschen Imkerbundes → darf der Wassergehalt höchstens 18 Prozent betragen. Nach der Honigverordnung → sind es höchstens 20 Prozent. Je niedriger der Wassergehalt, desto länger haltbar und zähflüssiger ist der Honig.

Wenn der Honig reif ist, verdeckeln die Bienen die Waben mit einer kleinen Wachsschicht. Das ist ein gutes Anzeichen dafür, dass auch der Wassergehalt passt. Mit einem Refraktometer kontrolliert der Imker den Wassergehalt des Honigs. Dazu werden ein paar Tropfen auf eine Trägerfläche gegeben. Schaut der Imker durch das Refraktometer, kann er an einer Skala den Wassergehalt des Honigs ablesen.

Wie ganz genau so ein Refraktometer funktioniert ist hier → gut beschrieben.

In diesem Jahr liegt der Wassergehalt des Honigs der ERZHÜTTENIMKER zwischen 16 und 18 Prozent. Das ist ein gutes Ergebnis – und lecker ist der Honig auch geworden. 🙂

Jungimkern mit einer Entdeckelungsgabel beim Entdeckeln einer Honigwabe.

Was ist eine Entdeckelungsgabel?

Bevor die Honigwaben geschleudert werden, müssen die Wachsdeckelchen von den einzelnen Zellen ab. Das funktioniert ganz gut mit einer Entdeckelungsgabel. Sie hat viele spitze Zacken, die am Ende etwas krumm sind. Das Entdeckeln ist ein ziemlich klebrige Sache.

Griff einer Honigschleuder und im Hintergrund eine saubere, frisch geputzte Küchenzeile.

Alles blitzeblank!

Küche geputzt. Honigschleuder gereinigt. Siebe, Eimer, Entdeckelungsgabel … Alles startklar zum Schleudern! Viel Honig wird es dieses Jahr leider nicht geben.

Kirschblüte und Bienenstock

Das große Krabbeln

Die Kirsche blüht! Und damit hat das große Krabbeln, Summen und Brummen begonnen. Nicht nur unsere Bienen sind fleißig auf Nektar- und Pollensuche, auch viele Hummeln naschen an den Kirschblüten.

Am Wochenende bekommt auch der letzte Bienenstock einen Honigraum aufgesetzt. Ein Absperrgitter zwischen dem Brutraum (im Bild die grüne Kiste) und dem Honigraum (im Bild die braune Kiste) sorgt dafür, dass nur Arbeiterinnen in den Honigraum krabbeln können. Die Königin passt nicht durch das Gitter, sie ist zu groß. So kann die Stockmutter ihre Eier nur in die Waben des Brutraums legen, die größte Zarge beim Imkern mit Dadant-Beuten.

Wir freuen uns auf die Saison und das süße Gold.

Bienenstand der Erzhüttenimker im April.

Warten auf die Kirschblüte

Noch einmal wird es kalt, dann blüht die Kirsche. Bestimmt. Mit teilweise schon aufgesetzten Honigräumen starten wir ins neue Bienenjahr. Unsere Bienenvölker sind alle gut durch den Winter gekommen. Die Königinnen sind bereits in der Brut. Die Arbeiterinnen tragen fleißig Pollen ein. Für noch kalte Tage haben unsere Völker ausreichend Futterreserven. Wir freuen uns auf ein hoffentlich ertragreiches Jahr.

Wanderwege Pfälzerwald Erzhütten

Bienen und Wandern

Einige Imker wandern – zum Beispiel vom Rapsfeld in den Kastanienhain, um so Sortenhonig zu ernten.

Die Erzhüttenimker lassen ihre Bienen rund um Kaiserslautern Nektar und Pollen sammeln. Noch wandern wir nicht. Im Pfälzerwald und auf den Wiesen rechts und links des Lautertals finden unsere Bienen ein reichhaltiges, abwechslungsreiches Blütenangebot. So entsteht ein köstlicher Honig.

Wer das Revier unserer Bienen kennenlernen will, ist eingeladen, die Erzhütten zu erkunden. Los geht´s am Steigerhügel, dort folgt man dem mit “Schlägel und Eisen ⚒” markierten Wanderwegen →

Wir wünschen viel Spaß beim Wandern und Entdecken.