Lange Nacht der Bienenwissenschaften 2024 (Banner)

Lange Nacht der Bienenwissenschaft

Die “Lange Nacht der Bienenwissenschaft” findet in diesem Jahr am 22. März 2024 statt. Der Live-Stream startet um 20:15 Uhr. Junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler berichten – verständlich aufbereitet – rund ums Thema “Bienen” und die Imkerei.

Alle Infos, Referenten, Programm uns Link zum Live-Stream findet ihr hier →

Foto: Deutscher Imkerbund e.V. und Arbeitsgemeinschaft der Institute für Bienenforschung e.V.

Warum kristallisiert Honig?

… und wie man festen Honig wieder flüssig bekommt.

Honig ist ein Naturprodukt. Er besteht im Wesentlichen aus Wasser und verschiedenen Zuckersorten, sowie kleinen Anteilen vieler weiterer Inhaltsstoffe. Der Zuckergehalt im Honig ist so hoch, dass sich die Zuckermoleküle irgendwann zu Zuckerkristallen verbinden. Man sagt: Der Honig kristallisiert. Dadurch wird flüssiger Honig fest. Das ist ein natürlicher Prozess, der früher oder später bei jedem naturbelassenen Honig stattfindet.

Wann Honig kristallisiert, hängt vor allem von seiner Zusammensetzung ab. Honig mit hohem Glukoseanteil kristallisiert früher als Honig, der mehr Fruktose enthält. Enthält ein Honig viel Melezitose, kann er sogar bereits im Bienenstock kristallisieren.

Um das Kristallisieren des Honigs zu verhindern, rühren Imker ihren Honig regelmäßig. Das Rühren zerschlägt die Zuckerkristalle. Der Honig erhält so eine cremige Konsistenz.

Umgekehrt kann das Kristallisieren eines Honigs angeregt werden, indem man den Honig mit einem anderen, welcher bereits Kristalle gebildet hat “impft”.

Honig aus Supermärkten kristallisiert so gut wie nie. Das kann daran liegen, dass er hohen Temperaturen ausgesetzt wurde. Durch hohe Temperaturen werden allerdings wertvolle Inhaltsstoffe im Honig zerstört.
Nach der Honigverordnung darf dem Honig nichts zugesetzt und nichts entzogen werden. Er darf jedoch gefiltert werden, was beim Discounter-Honig auch der Fall sein kann. Beim gefilterten Honig kommt am Ende ein flüssiger Honig heraus, der kaum noch Kristalle oder Pollen in einer Größe enthält, die sich miteinander verbinden könnten.

Ein Ausbleiben der Kristallisation kann also auf eine mangelnde Qualität hindeuten. Wenn ein Honig hingegen kristallisiert, zeugt das von dessen Naturbelassenheit.

Ein Glas kristallisierter Honig kann im Wasserbad wieder flüssiger gemacht werden. Dazu wird Wasser in einem Topf erhitzt, jedoch nicht über 40 Grad Celsius! Höhere Temperaturen schaden dem Honig! Das Glas wird ins Wasserbad gestellt und der Honig darin schonend erwärmt, bis er die gewünschte Konsistenz erreicht hat.
Das Erhitzen in einem Mikrowellengerät ist nicht ratsam – zu schnell ist eine zu hohe Temperatur erreicht, die dem Honig schadet.

Die Kristallisation von Honig ist also ein natürlicher Prozess und ein Zeichen dafür, dass der Honig naturbelassen ist.

Zwei Gläser Honig stehen vor einem Adventskranz, im Hintergrund ist ein Weihnachtsbaum zu erkennen.

Frohe Weihnachten

O-weih! Morgen zum Kaffee und Kuchen bei der Schwiegermutter eingeladen und kein Weihnachtsgeschenk besorgt? Keine Panik! Dein Imker hat bestimmt noch ein Glas Honig, auch an den Feiertagen. Ein Glas Honig ist immer ein schönes Geschenk.

Frohe Weihnachten!

Ein Glas Sommerblütenhonig steht auf einem Tisch. Im Hintergrund erkennt man zwei Bienenstöcke.

Für ein Glas Honig dreimal um die Erde

Unser Sommerblütenhonig ist im Glas. In diesem Jahr hat die Linde in der Westpfalz lange geblüht, so dass unser Honig einen Hauch an Lindenaroma entwickelt hat.

Für die Bienen ist die Arbeit getan. Für ein Glas Honig legten sie eine Strecke zurück, die etwa drei Erdumrundungen entspricht. → … Danke Mädels. ❤️

Jetzt geht’s an die Vorbereitungen fürs Überwintern: Futtervorräte anlegen, gegen die Varroamilbe behandeln – schauen, dass am Bienenstand alles seine Ordnung hat.

Bienen auf einer Wabe.

Gepanschter Honig

Lebensmittelbetrug bei importiertem Honig schadet Verbrauchern und heimischen Imkern

Immer häufiger landet auf deutschen Broten gepanschter Honig. Thomas Hock, Vorsitzender des Imkerverbands Rheinland-Pfalz, warnt davor, dass der EU-Markt von Honigen auf Sirup-Basis überschwemmt wird. Eine alarmierende Nachricht, die vom Europäischen Amt für Betrugsbekämpfung OLAF (European Anti-Fraud Office) ans Licht gebracht wurde. Laut der OLAF-Pressemitteilung vom 23. März 2023 und dem Bericht der Europäischen Union zur Coordinated action “From the Hives” sind 46 Prozent der Importhonige mit Zuckersirup verunreinigt, um so das Honigvolumen zu erhöhen und den Preis zu drücken. Fast 74 Prozent der chinesischen, 93 Prozent der türkischen und 100 Prozent der britischen Honige wurden bei Untersuchungen als verdächtig eingestuft und entsprechen nicht der EU-Honigrichtlinie, die besagt, dass dem Honig weder Zucker noch Zuckersirup oder andere Stoffe wie Pollen zugesetzt werden dürfen.

Wenn fast die Hälfte der in die Europäische Union eingeführten Honigprodukte verfälscht sind, betrifft dies laut Hock 20 Prozent des in der EU konsumierten Honigs. Dies bedeutet für Imker unlautere Wettbewerbsbedingungen. Hock berechnet, dass der durchschnittliche EU-Einheitswert für importierten Honig im Jahr 2021 bei 2,32 Euro pro Kilogramm lag, während Zuckersirup aus Reis nur etwa 0,40 bis 0,60 Euro pro Kilogramm kostet. Die gefälschten Honige könnten daher zu Preisen von nur 1,50 Euro pro Kilogramm gehandelt werden, bei denen lokale Imker nicht mithalten können.

Diese unlauteren Praktiken bedrohen die regionale Imkerkultur. Unreiner gepanschter Honig ist auch ein Betrug am Kunden, betont der Vorsitzende des rheinland-pfälzischen Imkerverbands und fordert eine klare Kennzeichnung bei Honigmischungen im Handel. Die Herkunftsländer sollten in absteigender Reihenfolge und der prozentuale Anteil der einzelnen Herkunftsländer angegeben werden. Nur so können Verbraucher und heimische Imker geschützt werden. Hock rät außerdem zum Kauf von regionalem Imker-Honig, bei dem man sich sicher sein kann, reinen Honig im Glas zu haben. Auf diese Weise unterstützen Verbraucher auch den Naturschutz und die Biodiversität vor der eigenen Tür.

Informationen:

Thomas Hock, Vorsitzender des Imkerverbands Rheinland-Pfalz,
E-Mail: thomas.hock@imkerverband-rlp.de

Weiterführende Infos:

Mit einem Refraktometer kontrolliert unser Jungimker den Wassergehalt des Honigs.

Was ist ein Refraktometer?

Die Zuckerstruktur und der Wassergehalt des Honigs sind entscheidend für seine Konsistenz und Haltbarkeit. Nach den Richtlinien des Deutschen Imkerbundes → darf der Wassergehalt höchstens 18 Prozent betragen. Nach der Honigverordnung → sind es höchstens 20 Prozent. Je niedriger der Wassergehalt, desto länger haltbar und zähflüssiger ist der Honig.

Wenn der Honig reif ist, verdeckeln die Bienen die Waben mit einer kleinen Wachsschicht. Das ist ein gutes Anzeichen dafür, dass auch der Wassergehalt passt. Mit einem Refraktometer kontrolliert der Imker den Wassergehalt des Honigs. Dazu werden ein paar Tropfen auf eine Trägerfläche gegeben. Schaut der Imker durch das Refraktometer, kann er an einer Skala den Wassergehalt des Honigs ablesen.

Wie ganz genau so ein Refraktometer funktioniert ist hier → gut beschrieben.

In diesem Jahr liegt der Wassergehalt des Honigs der ERZHÜTTENIMKER zwischen 16 und 18 Prozent. Das ist ein gutes Ergebnis – und lecker ist der Honig auch geworden. 🙂

Jungimkern mit einer Entdeckelungsgabel beim Entdeckeln einer Honigwabe.

Was ist eine Entdeckelungsgabel?

Bevor die Honigwaben geschleudert werden, müssen die Wachsdeckelchen von den einzelnen Zellen ab. Das funktioniert ganz gut mit einer Entdeckelungsgabel. Sie hat viele spitze Zacken, die am Ende etwas krumm sind. Das Entdeckeln ist ein ziemlich klebrige Sache.

Griff einer Honigschleuder und im Hintergrund eine saubere, frisch geputzte Küchenzeile.

Alles blitzeblank!

Küche geputzt. Honigschleuder gereinigt. Siebe, Eimer, Entdeckelungsgabel … Alles startklar zum Schleudern! Viel Honig wird es dieses Jahr leider nicht geben.