Die Tage Besuch am Bienenstock in Kaiserslautern-Erzhütten gehabt, und mich sehr über den seltenen Gast gefreut. Leider ist der Hirschkäfer nur noch ganz selten anzutreffen und stark gefährdet. →
Autor: Bernhard Christian Erfort
Einsatz für Hummel, Biene & Co.
„Lautern hummelt auf!“, nennt sich ein Projekt, das der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) → mit Unterstützung der Stadt Kaiserslautern initierte. Dabei sollen in Kaiserslautern mehr naturnahe Flächen und Nistmöglichkeiten für Hummeln, Bienen und andere Insekten geschaffen werden. Los geht’s am Sonntag, 23. April 2023, um 9 Uhr, im Bereich der Pestalozzi Grundschule in der Pfaffenbergstraße. Interessierte können vorbeikommen und mitmachen.
Gepanschter Honig
Lebensmittelbetrug bei importiertem Honig schadet Verbrauchern und heimischen Imkern
Immer häufiger landet auf deutschen Broten gepanschter Honig. Thomas Hock, Vorsitzender des Imkerverbands Rheinland-Pfalz, warnt davor, dass der EU-Markt von Honigen auf Sirup-Basis überschwemmt wird. Eine alarmierende Nachricht, die vom Europäischen Amt für Betrugsbekämpfung OLAF (European Anti-Fraud Office) ans Licht gebracht wurde. Laut der OLAF-Pressemitteilung vom 23. März 2023 und dem Bericht der Europäischen Union zur Coordinated action “From the Hives” sind 46 Prozent der Importhonige mit Zuckersirup verunreinigt, um so das Honigvolumen zu erhöhen und den Preis zu drücken. Fast 74 Prozent der chinesischen, 93 Prozent der türkischen und 100 Prozent der britischen Honige wurden bei Untersuchungen als verdächtig eingestuft und entsprechen nicht der EU-Honigrichtlinie, die besagt, dass dem Honig weder Zucker noch Zuckersirup oder andere Stoffe wie Pollen zugesetzt werden dürfen.
Wenn fast die Hälfte der in die Europäische Union eingeführten Honigprodukte verfälscht sind, betrifft dies laut Hock 20 Prozent des in der EU konsumierten Honigs. Dies bedeutet für Imker unlautere Wettbewerbsbedingungen. Hock berechnet, dass der durchschnittliche EU-Einheitswert für importierten Honig im Jahr 2021 bei 2,32 Euro pro Kilogramm lag, während Zuckersirup aus Reis nur etwa 0,40 bis 0,60 Euro pro Kilogramm kostet. Die gefälschten Honige könnten daher zu Preisen von nur 1,50 Euro pro Kilogramm gehandelt werden, bei denen lokale Imker nicht mithalten können.
Diese unlauteren Praktiken bedrohen die regionale Imkerkultur. Unreiner gepanschter Honig ist auch ein Betrug am Kunden, betont der Vorsitzende des rheinland-pfälzischen Imkerverbands und fordert eine klare Kennzeichnung bei Honigmischungen im Handel. Die Herkunftsländer sollten in absteigender Reihenfolge und der prozentuale Anteil der einzelnen Herkunftsländer angegeben werden. Nur so können Verbraucher und heimische Imker geschützt werden. Hock rät außerdem zum Kauf von regionalem Imker-Honig, bei dem man sich sicher sein kann, reinen Honig im Glas zu haben. Auf diese Weise unterstützen Verbraucher auch den Naturschutz und die Biodiversität vor der eigenen Tür.
Informationen:
Thomas Hock, Vorsitzender des Imkerverbands Rheinland-Pfalz,
E-Mail: thomas.hock@imkerverband-rlp.de
Weiterführende Infos:
Eine neue Königin zieht ein
Die Bienenkönigin, auch Weisel oder Stockmutter genannt, ist das einzige geschlechtsreife weibliche Tier im Volk der Honigbienen. Sie wird etwa drei bis vier Jahre alt.
Junge Königinnen fliegen im Alter von ein bis zwei Wochen zur Paarung mit Drohnen aus. Bei diesen Hochzeitsflügen nehmen die Weiseln den Samen der Drohnen in ihrer Samenblase auf. Der Samen reicht dann meistens ein Bienenköniginnen-Leben lang. Geht der Samenvorrat zu Ende, legt die Königin vermehrt unbefruchtete Eier, aus denen sich nur noch Drohnen entwickeln. Dann wird es höchste Zeit, die Königin durch eine neue Stockmutter zu ersetzen. Die Arbeiterinnen sorgen rechtzeitig dafür, dass eine neue Weisel heranwächst oder der Imker tauscht die Königin aus. Er setzt eine junge, bereits befruchtete und meist aus einer guten Zucht stammende Weisel hinzu.
(mehr …)Was ist ein Refraktometer?
Die Zuckerstruktur und der Wassergehalt des Honigs sind entscheidend für seine Konsistenz und Haltbarkeit. Nach den Richtlinien des Deutschen Imkerbundes → darf der Wassergehalt höchstens 18 Prozent betragen. Nach der Honigverordnung → sind es höchstens 20 Prozent. Je niedriger der Wassergehalt, desto länger haltbar und zähflüssiger ist der Honig.
Wenn der Honig reif ist, verdeckeln die Bienen die Waben mit einer kleinen Wachsschicht. Das ist ein gutes Anzeichen dafür, dass auch der Wassergehalt passt. Mit einem Refraktometer kontrolliert der Imker den Wassergehalt des Honigs. Dazu werden ein paar Tropfen auf eine Trägerfläche gegeben. Schaut der Imker durch das Refraktometer, kann er an einer Skala den Wassergehalt des Honigs ablesen.
Wie ganz genau so ein Refraktometer funktioniert ist hier → gut beschrieben.
In diesem Jahr liegt der Wassergehalt des Honigs der ERZHÜTTENIMKER zwischen 16 und 18 Prozent. Das ist ein gutes Ergebnis – und lecker ist der Honig auch geworden. 🙂
Die lange Nacht der Bienenwissenschaft
Für alle, die die lange Nacht der Bienenwissenschaft am 8. April 2022 live verpasst haben: Alle Vorträge können hier → nochmal angesehen werden. Von Winterfutter über Bienengesundheit bis Mondscheinpaarung, der Deutsche Imkerbund e.V. und die Arbeitsgemeinschaft der Institute für Bienenforschung e.V. haben renommierte Forscher für eine interessante Vortragsreihe gewinnen können.
Futterkontrolle
Wie sieht’s aus im Bienenstock? Sind alle Bienen gut durch den Winter gekommen? Haben sie noch genug Futter? Wir haben mal ins Bienen-Passivhaus → reingeschaut.
Vorneweg stand das Wiegen der Beute an, was uns einen Rückschluss auf den Futterverbrauch gab. Rund 17 Kilogramm leichter war der Bienenstock (im Vergleich: unsere „normalen“ Völker waren bis zu sieben Kilo leichter). Beim Blick in die Beute war dann klar warum: Die Mädels haben zwischen September und Februar ordentlich Futtervorräte verbraucht, das Volk ist richtig stark geworden. Viel mehr Bienen sitzen auf den weitestgehend ausgeschleckten Waben, als es noch Bienen beim Einwintern waren. Ob’s am vollgedämmten Bienen-Passivhaus liegt? Vermutlich waren sie länger in der Brut, als ein Volk, das eine ungedämmte Beute bewohnt. Damit die Bienen bis zum Frühjahr noch ausreichend Futter haben, haben wir mit Apiinvert-Futtersirup → nachgefüttert und dann flott die Beute wieder zu gemacht.
Feuerwerk der Gefühle
Auch dieses Jahr wird Silvester leiser gefeiert. 🙂 Wir wünschen euch ein Feuerwerk der Gefühle 💛 und alles Gute für 2022! Bleibt zuversichtlich. 🌻🐝
Herbstfarben
Der Herbst ist da! Nach stürmischen Tagen kontrollieren wir regelmäßig die Fluglöcher, ob nicht ein Blatt, ein Ast oder sonst irgendetwas die Flugschneise blockiert. Die Bienen sind nun für den Winter vorbereitet, haben genug zu futtern und werden die kalte Jahreszeit hoffentlich gut überstehen.
Was ist eine Entdeckelungsgabel?
Bevor die Honigwaben geschleudert werden, müssen die Wachsdeckelchen von den einzelnen Zellen ab. Das funktioniert ganz gut mit einer Entdeckelungsgabel. Sie hat viele spitze Zacken, die am Ende etwas krumm sind. Das Entdeckeln ist ein ziemlich klebrige Sache.